Geschichte

Sechseläuten (zürichdeutsch Sächsilüüte) ist ein Feuerbrauch und Frühlingsfest in Zürich. Es findet in der Regel jährlich Mitte oder Ende April statt. Im Mittelpunkt des Feuerbrauchs steht der Böögg, ein mit Holzwolle und Knallkörpern gefüllter künstlicher Schneemann auf einem Scheiterhaufen, der den Winter symbolisiert und auf dem Sechseläutenplatz verbrannt wird. Der Name rührt daher, weil gemäss Ratsbeschluss vom 11. März 1525 nach der Tagundnachtgleiche Ende März die zweitgrösste Glocke des Grossmünsters abends um 6 Uhr den für das Sommerhalbjahr gültigen Feierabend verkündete; im Winterhalbjahr war Arbeitsschluss abends um 5 Uhr. «Hymne» des Anlasses ist der Sechseläutenmarsch.

  • 1838

    Nach Abschaffung der Vorrechte der Zünfte durch eine Volksabstimmung veranstaltete die Zunft zur Schmiden eine symbolische "Zunftbeerdigung" auf dem Lindenhof. Neben Banner und Gläsern wurde auch eine Flasche Wein begraben.

  • 1839

    Zur Erinnerung an die Grablegung der Schmiden feierten auf Initiative von Heinrich Cramer zum ersten Mal alle Zünfte gemeinsam einen festlichen Sechseläutenumzug, indem sie mit Bannern und Ehrengeschirren auf den Lindenhof zogen.

  • 1850

    Nachdem rund um 1840 vornehmlich fasnächtliche Sujets (u.a. "Vier Jahreszeiten") dominierten, verdichteten sich in den 50er Jahren die Themen zu vorwiegend kulturellen und vaterländischen Gedenkfeiern.

  • 1856

    Gründung des Sechseläuten Central Comités.

  • 1868

    Die "Nachbarengesellschaft im Kratz" betreute das Sechseläutenfeuer und die Böögg Verbrennung bis 1892.

  • 1892

    Übernahme der Organisation des Feuers durch das Sechseläuten Central Comite.

  • 1916

    Umbenennung in ZZZ Zentralkomitee der Zünfte Zürichs.

  • 21. Jahrhundert

    Hundert Jahre nach dem Verbot der politischen Zünfte reifte eine neue Tradition heran. Die Zünfte wurden in frischer Form wieder aktuell. Die Liebe zu den Quartieren, zur Stadt Zürich und zum gemeinsamen Erlebnis brachte dem Zunftleben eine neue Blütezeit.

    Der jährliche Sechseläutenumzug entwickelte sich zu einem veritablen Grossereignis eigener Prägung. Die früheren thematischen Grossumzüge verschwanden. Die Zünfte nahmen kaum mehr zu aktuellen Tagesthemen Stellung. Eine Konstanz ist eingetreten, wie sie für altes Brauchtum typisch ist. Die meisten Zünfter tragen am Umzug ihr historisches Kostüm. Ebenfalls wurden die Musikkorps eingekleidet und der Wagenpark ausgeweitet.

    Das ganze Sechseläuten mit dem Gastkanton auf dem Lindenhof, mit dem charmanten Kinderumzug (offen für alle Kinder) und dem eingespielten Programm am Montag, mit den Reden auf den Zunftstuben, den vielen Gästen aus Politik, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft und Militär verändert sich nur noch langsam. Die eingeschliffene Form wird gepflegt und ist bereits wieder zur schönen Tradition geworden.

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